Die Gründe für den Prozess gegen die Templer

 Warum genau Philipp den Prozess gegen den Templerorden eröffnete ist nicht genau belegt, aber es gab genug Gründe, die Philipp zu diesem Schritt bewogen haben könnten. Ein wesentlicher Grund war Philipps Gier nach den Reichtümern des Ordens. "Sein ständiges Streben nach Gold (wurde) im Laufe seiner Regierungszeit langsam zur Besessenheit" Der chronisch an Geldmangel leidende war schon in der Vergangenheit gegen die lombardischen Bankiers (1291) und gegen die Juden (1305) vorgegangen um seine Kassen zu füllen. Ein anderer Grund für Philipps Vorgehen bestand drin, dass er die Macht fürchtete die, die Templer besaßen, und die Angst vor einem Staat im Staat. Die Schwächung des Papsttums war für den König ein weiterer Grund, ebenso könnte Hass gegen die Templer ein Motiv gewesen sein. Denn als Philipp, ebenso wie Richard Löwenherz, als Ehrenmitglied in den Templerorden aufgenommen werden wollte, verweigerten die Templer ihm diese Gunst. Auch verletzter Stolz hätte den König zu seinem Vorgehen bewegen können. Als er 1306 vor einer erbosten Menschenmenge flüchten musste, fand er bei den Templern Zuflucht. Wahrscheinlich haben alle diese Motive dazu beigetragen, dass der König dem Orden den Prozess machte. Der Grund warum der Papst nichts dagegen unternahm und Philipp auch noch unterstützte lag drin, dass Philipp gedroht hatte den Ketzerprozess gegen Papst Bonifaz VIII. wieder aufzunehmen und damit brachte er Clemens dazu lieber den Templerorden zu opfern, als seinen Vorgänger und damit auch den Heiligen Stuhl in Schande zu bringen. 

       Der Verlauf des Prozesses

Seit einiger Zeit gab es Gerüchte über den Templerorden. Besonders ihr Hochmut wurde oft zitiert und ihr frommer Lebensstil dürfte so fromm auch nicht gewesen sein, denn "saufen wie ein Templer" war damals ein Sprichwort. Jaques de Moley hatte den Papst sogar selbst gebeten ein Untersuchungsverfahren einzuleiten um die Gerüchte und Verleumdungen auf diese Weise aus der Welt zu schaffen. Am 24. August 1307 teilte der Papst Philipp mit, dass ein Verfahren gegen den Orden eingeleitet sei. Doch trotz dieser Mitteilung, die, die Templer eigentlich warnen hätte sollen kamen für sie die folgenden Ereignisse dennoch überraschend.

In einer Nacht und Nebel Aktion wurden die Mitglieder des Templerordens in Frankreich am Freitag den 13., 1307 verhaftet . Der König hatte zuvor ein versiegeltes Schreiben an alle seine Seneschalle versandt, dass zu einer festgesetzten Stunde erbrochen werden musste, und die drin festgelegten Befehle ausgeführt werden mussten. Manchen deutet dennoch darauf hin, dass die Templer davon gewusst hatten, denn der Großmeister Jaques de Moley hatte zuvor alle wichtigen Bücher und Dokumente des Ordens verbrennen lassen. Außerdem wurde an alle Templer in Frankreich ein Rundschreiben geschickt in dem darauf hingewiesen wurde keinerlei Informationen den Orden betreffend weiterzuleiten. Ob die Templer nun gewarnt worden war sei dahingestellt, sicher ist jedenfalls dass viele vor der Verhaftung noch fliehen konnten, und jene die verhaftet worden waren keinen Widerstand leisteten. Dieser Umstand ist allerdings merkwürdig, denn erstens wurden die Templer von Polizisten des Königs abgeführt, die offiziell keine Berechtigung dazu hatten, denn die Templer unterstanden einzig und allein der Obrigkeit des Papstes, und zweitens wäre es für sie einfach gewesen sich dagegen zu wehren, denn sie waren immerhin die stärkste militärische Macht des Landes. Die Templer wurden von Polizisten verhört und es wurden die seltsamsten Beschuldigungen gegen sie erhoben:

  • Verleugnung Christi
  • Abhalten heimlicher Versammlungen, auf denen ein magisches Haupt verehrt wird
  • Missachtung der Sakramente
  • Obszöne Praktiken und Homosexualität
  • Absolution durch Laien
  • Habgier

Die Verhaftungen waren zwar im Namen der heiligen Inquisition vorgenommen worden, doch keiner der kirchlichen Inquisitore war anwesend. Der dafür zuständige Mann wäre Wilhelm Imbert gewesen, der Grossinquisitor von Frankreich. Doch Nogaret wollte die Untersuchungen und Verhörungen lieber zuerst selbst durchführen, und erst später seine Opfer den kirchlichen Richtern übergeben. Die Untersuchungen wurden im Tempel von Paris durchgeführt, da sich die Festung als ausgezeichneter Platz eignete. Wie zu dieser Zeit üblich wurden Geständnisse mittels Folter erzielt. Die Würdenträger des Ordens wurden in strengster Einzelhaft gehalten. Wer von den Rittern ein Geständnis ablegte, dem wurde die Freiheit geschenkt sowie eine gute Pension gewährt und der wurde , nachdem ihm seine Missetaten verziehen worden waren in ein Kloster versetzt. Wer dagegen leugnete wurde solange gefoltert bis er entweder gestand oder starb. Erst nach zehn Tagen wurde Moley selbst verhört. Diese

Aufgabe übernahm Nogaret selbst. Er erzählte ihm die Mehrzahl der Ritter habe schon gestanden, um Verzeihung gebeten und diese auch erhalten. Sogar die Würdenträger hätten alles zugegeben und es läge nur noch an ihm, Moley, ein Ende dieser des Orden unwürdigen Untersuchungen herbeizuführen.

Ausserdem lag ein Geständnis eines der Knappen von Moley vor, indem behauptet wurde, der Großmeister habe ihn missbraucht. Ob dies nun die Gründe waren die Moley zu einem Schuldbekenntnis bewogen hatten oder nicht ist nicht genau bekannt, jedenfalls bekannte sich der Großmeister am 24.Oktober aller Vorwürfe als schuldig. Der Großmeister verfasste auch noch ein Schreiben indem er seine Ordensbrüder aufforderte nichts als die reine Wahrheit zu sagen und alles zu gestehen. Währenddessen kamen die gesamten Besitztümer des Ordens in die Hände Philipps, der verkünden ließ die Reichtümer des Ordens würden für einen späteren Kreuzzug verwahrt werden . Was genau mit dem sagenumworbenen Schatz der Templer geschah weiß niemand genau. Einige vermuten es ist den Templern gelungen die Reichtümer mit der Flotte verschwinden zu lassen. Unterdessen residierte Clemens V. in Poitiers. Philipp hatte sich davor gehütet den Papst über sein Vorgehen zu informieren und dieser erfuhr erst von den Verhaftungen durch seine Umgebung , Erst am 27.Oktober wagte Clemens dagegen zu protestieren, was sonst nicht seine Art war, denn für gewöhnlich sagte er zu allem, was der König beschloss, Ja und Amen.

"Ihr habet, geliebter Sohn,- Wir sagen es mit Schmerzen- während Unserer Abwesenheit die Hand auf Personen und Güter der Templer gelegt. Ihr seid so weit gegangen, sie ins Gefängnis zu werfen, und Ihr habt, was Unseren Schmerz noch erhöht, sie noch nicht freigelassen. Wir hatten Euch durch Unsere Schreiben mitgeteilt, dass Wir selbst diese Angelegenheit in die Hand genommen. Wir wollten selber die Wahrheit erkunden ... Trotzdem habt Ihr dieses Attentat gegen die Personen und Güter von Männern begangen, die Uns selbst unterstellt sind. In diesem überstürzten Vorgehen kann jedermann ein verwerfliches Verachten von Uns und von der Kirche erkennen. Wir können nicht daran zweifeln, dass Ihr besser heute als morgen Güter und Personen der Templer Unseren Gesandten übergeben werdet.«

Da der Papst jedoch von Philipp abhängig war, zwang Philipp ihn dazu mit seiner ganzen päpstlichen Autorität zu unterstützen. Bis zum 22. November 1307 war jedoch eine Gesinnungsänderung bei Clemens eingetreten, denn an diesem Tag veröffentlichte er die Bulle Pastoralis praeeminentiae in der er befahl alle Mitglieder des Ordens in ganz Europa zu verhaften. Es ist nicht genau sicher wodurch dieser Sinneswandel herbeigeführt worden war. Als gelernter Jurist könnte er von den Geständnissen der Gefangenen überzeugt worden sein, denn die Folter galt als sichere Methode zur Beweiserlangung. Die Bulle könnte aber auch ein Versuch gewesen sein wenigstens die Güter des Ordens für die Kirche zu sichern. Doch die wahrscheinlichste Schlussfolgerung ist dass er auf Philipps Seite stand. Philipps Eifer die Templer innerhalb Frankreichs zu verfolgen ist mit Hinblick auf seine Geldgier verständlich, doch seine Absicht den Orden in der gesamten Christenheit auszulöschen grenzt an wahre Besessenheit. So versuchte er die Herrscher der anderen europäische Länder davon zu überzeugen ihn bei seinen Kreuzzug gegen die Templer zu unterstützen, dabei hatte er jedoch nur wenig Erfolg. Meist erschienen die Templer selber vor Gericht und waren bereit ihre Unschuld zu beweisen und die meisten Richter sprachen sie sofort frei. Selbst in England wo König Edward II., Philipps Schwiegersohn, herrschte wurden die Templer lange nicht verfolgt. Er wagte es sogar am 4.Dezember 1307 einen Brief an die Könige von Portugal, Kastilien, Aragon und Sizilien zu schreiben: " Er (Philipps Abgesandter) wagte, uns... gewisse entsetzliche und verabscheuenswerte Freveltaten kundzutun, die im Widerspruch zu katholischen Glauben stehe. Seine Worte richteten sich gegen die vorgenannten Brüder, und er suchte uns zu überreden, (dass wir) die gesamte Bruderschaft inhaftieren sollten." Er schloss mit der Bitte an die Empfänger: "... taub zu sein gegen alle Verleumdungen boshafter Männer, die ... nicht von dem Eifer der Rechtschaffenheit, sondern vom Geist der Habgier und des Neides erfüllt sind."

Doch bald darauf erhielt Edward eine päpstliche Bulle die ihn aufforderte gegen die Templer vorzugehen. Jedoch geschah dies nicht in dem Ausmaße, wie es sich Philipp und der Papst erhofften, und am 6.August 1310 schrieb der Papst erneut an Edward und forderte ihn auf endlich eine "vernünftige" Folter zuzulassen.

Im August 1308 wurden die Untersuchungen gegen die Templer der Kirche unterstellt. Das Verfahren war in zwei Teile geteilt: im ersten Prozess sollte überprüft werden ob die einzelnen Mitglieder des Ordens schuldig waren, im zweiten Prozess wurde die Schuld des Ordens als Organisation ermittelt. Jedoch saßen in den Untersuchungsausschüssen hauptsächlich Bischöfe, die als von Philipp eingesetzt galten. Trotzdem fassten einige Templer Mut ihre Verteidigung aufzunehmen. So meldeten sich im April 1310 sechshundert Templer, die vier rechtskundige Brüder ernannt hatten vor der Kommision zu sprechen. Eines der bemerkenswertesten Schriftstücke, die die Templer als Antwort auf die Liste der päpstliche Anklagen schrieben ist folgende vom 1.April 1310:

" Die Artikel des Fragebogens der päpstlichen Bulle sind sinnlos, schändlich, ehrlos und unerhört. Sie sind eine Lüge, eine enorme Lüge, eine sinnlose Lüge. Sie sind von den Feinden des Ordens und von Lügnern aus Gerüchten fabriziert. Der Templerorden ist rein, ohne Fehl und war es immer, möge man sagen, was man will. Diejenigen, die das Gegenteil behaupten, reden wie Ungläubige und Häretiker. Sie säen unter den Glauben die Ketzerei und schmutziges Unkraut. Wir sind hier bereit, den Orden zu verteidigen, mit unserem ganzen Herzen, mit Wort und Tat, in der bestmöglichen Weise, Wir verlangen jedenfalls freie Bestimmung über unsere Personen und das Recht, auf dem Konzil persönlich anwesend zu sein. Jene, die nicht teilnehmen können, sollen die Möglichkeiten haben, sich vertreten zu lassen, Kurz, wir verlangen die Freiheit und die Entlassung aus unseren Kerkern....."

Viele sagten aus, dass sie nur deswegen gestanden hatten, weil sie so entsetzliche Folterungen ertragen mussten und widerriefen ihre Geständnisse. Doch diese Templer galten als Relaps (als rückfällige Ketzer) und wurden auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

Am 26.Mai 1311 wurden die Ermittlungen vom Papst für abgeschlossen erklärt. Am 16.Oktober trat das Konzil von Vienne ein um über das Schicksal des Ordens zu entscheiden. Doch als sich zeigte dass die Kirchenfürsten erneut zögerten erklärte Philipp am 20. März 1312 er werde gegen Vienne vorrücken, da seine Geduld am Ende war . Zwei Tage später beschloss Clemens die Auflösung des Ordens. Über die Verteilung der Güter wurde am 6.Mai 1312 beraten. Der Besitz der Templer ausserhalb der iberischen Halbinsel ging an die Johanniter über , in Portugal wurden die Güter dem neu gegründeten Christusorden (unter denen sich viele Templer befanden, die so der Inquisition entkommen waren) , in Spanien gingen die Besitztümer teilweise an die Johanniter, an die Hospitaliter oder an den ebenfalls neu gegründeten Orden von Montesa. Im März 1314 wurden Jaques de Moley und Geofroi de Charnay, der Präzeptor der Normandie auf der Ile de la Cite in der Seine verbrannt, wobei Jaques de Moley der Sagen nach einen Fluch ausgestoßen habe soll und den König und den Papst aufgefordert habe binnen eines Jahres vor dem Gericht Gottes zu erscheinen und für ihre Taten bestraft zu werden. Keine Sage ist jedoch, dass Philipp als auch Clemens 1314 starben. Damit fand einer der bedeutendsten Orden des Mittelalters sein Ende, doch er geriet nicht in Vergessenheit, im Gegenteil, sein Erbe lebte weiter.  

Warum genau Philipp den Prozess gegen den Templerorden eröffnete ist nicht genau belegt, aber es gab genug Gründe, die Philipp zu diesem Schritt bewogen haben könnten. Ein wesentlicher Grund war Philipps Gier nach den Reichtümern des Ordens. "Sein ständiges Streben nach Gold (wurde) im Laufe seiner Regierungszeit langsam zur Besessenheit" Der chronisch an Geldmangel leidende war schon in der Vergangenheit gegen die lombardischen Bankiers (1291) und gegen die Juden (1305) vorgegangen um seine Kassen zu füllen. Ein anderer Grund für Philipps Vorgehen bestand drin, dass er die Macht fürchtete die, die Templer besaßen, und die Angst vor einem Staat im Staat. Die Schwächung des Papsttums war für den König ein weiterer Grund, ebenso könnte Hass gegen die Templer ein Motiv gewesen sein. Denn als Philipp, ebenso wie Richard Löwenherz, als Ehrenmitglied in den Templerorden aufgenommen werden wollte, verweigerten die Templer ihm diese Gunst. Auch verletzter Stolz hätte den König zu seinem Vorgehen bewegen können. Als er 1306 vor einer erbosten Menschenmenge flüchten musste, fand er bei den Templern Zuflucht. Wahrscheinlich haben alle diese Motive dazu beigetragen, dass der König dem Orden den Prozess machte. Der Grund warum der Papst nichts dagegen unternahm und Philipp auch noch unterstützte lag drin, dass Philipp gedroht hatte den Ketzerprozess gegen Papst Bonifaz VIII. wieder aufzunehmen und damit brachte er Clemens dazu lieber den Templerorden zu opfern, als seinen Vorgänger und damit auch den Heiligen Stuhl in Schande zu bringen.  

  • Der Verlauf des Prozesses
  • Seit einiger Zeit gab es Gerüchte über den Templerorden. Besonders ihr Hochmut wurde oft zitiert und ihr frommer Lebensstil dürfte so fromm auch nicht gewesen sein, denn "saufen wie ein Templer" war damals ein Sprichwort. Jaques de Moley hatte den Papst sogar selbst gebeten ein Untersuchungsverfahren einzuleiten um die Gerüchte und Verleumdungen auf diese Weise aus der Welt zu schaffen. Am 24. August 1307 teilte der Papst Philipp mit, dass ein Verfahren gegen den Orden eingeleitet sei. Doch trotz dieser Mitteilung, die, die Templer eigentlich warnen hätte sollen kamen für sie die folgenden Ereignisse dennoch überraschend.

    In einer Nacht und Nebel Aktion wurden die Mitglieder des Templerordens in Frankreich am Freitag den 13., 1307 verhaftet . Der König hatte zuvor ein versiegeltes Schreiben an alle seine Seneschalle versandt, dass zu einer festgesetzten Stunde erbrochen werden musste, und die drin festgelegten Befehle ausgeführt werden mussten. Manchen deutet dennoch darauf hin, dass die Templer davon gewusst hatten, denn der Großmeister Jaques de Moley hatte zuvor alle wichtigen Bücher und Dokumente des Ordens verbrennen lassen. Außerdem wurde an alle Templer in Frankreich ein Rundschreiben geschickt in dem darauf hingewiesen wurde keinerlei Informationen den Orden betreffend weiterzuleiten. Ob die Templer nun gewarnt worden war sei dahingestellt, sicher ist jedenfalls dass viele vor der Verhaftung noch fliehen konnten, und jene die verhaftet worden waren keinen Widerstand leisteten. Dieser Umstand ist allerdings merkwürdig, denn erstens wurden die Templer von Polizisten des Königs abgeführt, die offiziell keine Berechtigung dazu hatten, denn die Templer unterstanden einzig und allein der Obrigkeit des Papstes, und zweitens wäre es für sie einfach gewesen sich dagegen zu wehren, denn sie waren immerhin die stärkste militärische Macht des Landes. Die Templer wurden von Polizisten verhört und es wurden die seltsamsten Beschuldigungen gegen sie erhoben:

    • Verleugnung Christi
    • Abhalten heimlicher Versammlungen, auf denen ein magisches Haupt verehrt wird
    • Missachtung der Sakramente
    • Obszöne Praktiken und Homosexualität
    • Absolution durch Laien
    • Habgier

    Die Verhaftungen waren zwar im Namen der heiligen Inquisition vorgenommen worden, doch keiner der kirchlichen Inquisitore war anwesend. Der dafür zuständige Mann wäre Wilhelm Imbert gewesen, der Grossinquisitor von Frankreich. Doch Nogaret wollte die Untersuchungen und Verhörungen lieber zuerst selbst durchführen, und erst später seine Opfer den kirchlichen Richtern übergeben. Die Untersuchungen wurden im Tempel von Paris durchgeführt, da sich die Festung als ausgezeichneter Platz eignete. Wie zu dieser Zeit üblich wurden Geständnisse mittels Folter erzielt. Die Würdenträger des Ordens wurden in strengster Einzelhaft gehalten. Wer von den Rittern ein Geständnis ablegte, dem wurde die Freiheit geschenkt sowie eine gute Pension gewährt und der wurde , nachdem ihm seine Missetaten verziehen worden waren in ein Kloster versetzt. Wer dagegen leugnete wurde solange gefoltert bis er entweder gestand oder starb. Erst nach zehn Tagen wurde Moley selbst verhört. Diese

    Aufgabe übernahm Nogaret selbst. Er erzählte ihm die Mehrzahl der Ritter habe schon gestanden, um Verzeihung gebeten und diese auch erhalten. Sogar die Würdenträger hätten alles zugegeben und es läge nur noch an ihm, Moley, ein Ende dieser des Orden unwürdigen Untersuchungen herbeizuführen.

    Ausserdem lag ein Geständnis eines der Knappen von Moley vor, indem behauptet wurde, der Großmeister habe ihn missbraucht. Ob dies nun die Gründe waren die Moley zu einem Schuldbekenntnis bewogen hatten oder nicht ist nicht genau bekannt, jedenfalls bekannte sich der Großmeister am 24.Oktober aller Vorwürfe als schuldig. Der Großmeister verfasste auch noch ein Schreiben indem er seine Ordensbrüder aufforderte nichts als die reine Wahrheit zu sagen und alles zu gestehen. Währenddessen kamen die gesamten Besitztümer des Ordens in die Hände Philipps, der verkünden ließ die Reichtümer des Ordens würden für einen späteren Kreuzzug verwahrt werden . Was genau mit dem sagenumworbenen Schatz der Templer geschah weiß niemand genau. Einige vermuten es ist den Templern gelungen die Reichtümer mit der Flotte verschwinden zu lassen. Unterdessen residierte Clemens V. in Poitiers. Philipp hatte sich davor gehütet den Papst über sein Vorgehen zu informieren und dieser erfuhr erst von den Verhaftungen durch seine Umgebung , Erst am 27.Oktober wagte Clemens dagegen zu protestieren, was sonst nicht seine Art war, denn für gewöhnlich sagte er zu allem, was der König beschloss, Ja und Amen.

    "Ihr habet, geliebter Sohn,- Wir sagen es mit Schmerzen- während Unserer Abwesenheit die Hand auf Personen und Güter der Templer gelegt. Ihr seid so weit gegangen, sie ins Gefängnis zu werfen, und Ihr habt, was Unseren Schmerz noch erhöht, sie noch nicht freigelassen. Wir hatten Euch durch Unsere Schreiben mitgeteilt, dass Wir selbst diese Angelegenheit in die Hand genommen. Wir wollten selber die Wahrheit erkunden ... Trotzdem habt Ihr dieses Attentat gegen die Personen und Güter von Männern begangen, die Uns selbst unterstellt sind. In diesem überstürzten Vorgehen kann jedermann ein verwerfliches Verachten von Uns und von der Kirche erkennen. Wir können nicht daran zweifeln, dass Ihr besser heute als morgen Güter und Personen der Templer Unseren Gesandten übergeben werdet.«

    Da der Papst jedoch von Philipp abhängig war, zwang Philipp ihn dazu mit seiner ganzen päpstlichen Autorität zu unterstützen. Bis zum 22. November 1307 war jedoch eine Gesinnungsänderung bei Clemens eingetreten, denn an diesem Tag veröffentlichte er die Bulle Pastoralis praeeminentiae in der er befahl alle Mitglieder des Ordens in ganz Europa zu verhaften. Es ist nicht genau sicher wodurch dieser Sinneswandel herbeigeführt worden war. Als gelernter Jurist könnte er von den Geständnissen der Gefangenen überzeugt worden sein, denn die Folter galt als sichere Methode zur Beweiserlangung. Die Bulle könnte aber auch ein Versuch gewesen sein wenigstens die Güter des Ordens für die Kirche zu sichern. Doch die wahrscheinlichste Schlussfolgerung ist dass er auf Philipps Seite stand. Philipps Eifer die Templer innerhalb Frankreichs zu verfolgen ist mit Hinblick auf seine Geldgier verständlich, doch seine Absicht den Orden in der gesamten Christenheit auszulöschen grenzt an wahre Besessenheit. So versuchte er die Herrscher der anderen europäische Länder davon zu überzeugen ihn bei seinen Kreuzzug gegen die Templer zu unterstützen, dabei hatte er jedoch nur wenig Erfolg. Meist erschienen die Templer selber vor Gericht und waren bereit ihre Unschuld zu beweisen und die meisten Richter sprachen sie sofort frei. Selbst in England wo König Edward II., Philipps Schwiegersohn, herrschte wurden die Templer lange nicht verfolgt. Er wagte es sogar am 4.Dezember 1307 einen Brief an die Könige von Portugal, Kastilien, Aragon und Sizilien zu schreiben: " Er (Philipps Abgesandter) wagte, uns... gewisse entsetzliche und verabscheuenswerte Freveltaten kundzutun, die im Widerspruch zu katholischen Glauben stehe. Seine Worte richteten sich gegen die vorgenannten Brüder, und er suchte uns zu überreden, (dass wir) die gesamte Bruderschaft inhaftieren sollten." Er schloss mit der Bitte an die Empfänger: "... taub zu sein gegen alle Verleumdungen boshafter Männer, die ... nicht von dem Eifer der Rechtschaffenheit, sondern vom Geist der Habgier und des Neides erfüllt sind."

    Doch bald darauf erhielt Edward eine päpstliche Bulle die ihn aufforderte gegen die Templer vorzugehen. Jedoch geschah dies nicht in dem Ausmaße, wie es sich Philipp und der Papst erhofften, und am 6.August 1310 schrieb der Papst erneut an Edward und forderte ihn auf endlich eine "vernünftige" Folter zuzulassen.

    Im August 1308 wurden die Untersuchungen gegen die Templer der Kirche unterstellt. Das Verfahren war in zwei Teile geteilt: im ersten Prozess sollte überprüft werden ob die einzelnen Mitglieder des Ordens schuldig waren, im zweiten Prozess wurde die Schuld des Ordens als Organisation ermittelt. Jedoch saßen in den Untersuchungsausschüssen hauptsächlich Bischöfe, die als von Philipp eingesetzt galten. Trotzdem fassten einige Templer Mut ihre Verteidigung aufzunehmen. So meldeten sich im April 1310 sechshundert Templer, die vier rechtskundige Brüder ernannt hatten vor der Kommision zu sprechen. Eines der bemerkenswertesten Schriftstücke, die die Templer als Antwort auf die Liste der päpstliche Anklagen schrieben ist folgende vom 1.April 1310:

    " Die Artikel des Fragebogens der päpstlichen Bulle sind sinnlos, schändlich, ehrlos und unerhört. Sie sind eine Lüge, eine enorme Lüge, eine sinnlose Lüge. Sie sind von den Feinden des Ordens und von Lügnern aus Gerüchten fabriziert. Der Templerorden ist rein, ohne Fehl und war es immer, möge man sagen, was man will. Diejenigen, die das Gegenteil behaupten, reden wie Ungläubige und Häretiker. Sie säen unter den Glauben die Ketzerei und schmutziges Unkraut. Wir sind hier bereit, den Orden zu verteidigen, mit unserem ganzen Herzen, mit Wort und Tat, in der bestmöglichen Weise, Wir verlangen jedenfalls freie Bestimmung über unsere Personen und das Recht, auf dem Konzil persönlich anwesend zu sein. Jene, die nicht teilnehmen können, sollen die Möglichkeiten haben, sich vertreten zu lassen, Kurz, wir verlangen die Freiheit und die Entlassung aus unseren Kerkern....."

    Viele sagten aus, dass sie nur deswegen gestanden hatten, weil sie so entsetzliche Folterungen ertragen mussten und widerriefen ihre Geständnisse. Doch diese Templer galten als Relaps (als rückfällige Ketzer) und wurden auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

    Am 26.Mai 1311 wurden die Ermittlungen vom Papst für abgeschlossen erklärt. Am 16.Oktober trat das Konzil von Vienne ein um über das Schicksal des Ordens zu entscheiden. Doch als sich zeigte dass die Kirchenfürsten erneut zögerten erklärte Philipp am 20. März 1312 er werde gegen Vienne vorrücken, da seine Geduld am Ende war . Zwei Tage später beschloss Clemens die Auflösung des Ordens. Über die Verteilung der Güter wurde am 6.Mai 1312 beraten. Der Besitz der Templer ausserhalb der iberischen Halbinsel ging an die Johanniter über , in Portugal wurden die Güter dem neu gegründeten Christusorden (unter denen sich viele Templer befanden, die so der Inquisition entkommen waren) , in Spanien gingen die Besitztümer teilweise an die Johanniter, an die Hospitaliter oder an den ebenfalls neu gegründeten Orden von Montesa. Im März 1314 wurden Jaques de Moley und Geofroi de Charnay, der Präzeptor der Normandie auf der Ile de la Cite in der Seine verbrannt, wobei Jaques de Moley der Sagen nach einen Fluch ausgestoßen habe soll und den König und den Papst aufgefordert habe binnen eines Jahres vor dem Gericht Gottes zu erscheinen und für ihre Taten bestraft zu werden. Keine Sage ist jedoch, dass Philipp als auch Clemens 1314 starben. Damit fand einer der bedeutendsten Orden des Mittelalters sein Ende, doch er geriet nicht in Vergessenheit, im Gegenteil, sein Erbe lebte weiter.

     

 
Non nobis domine, non nobis sed nomine tuo da Gloriam Nicht unserer, Herr, nicht uns sondern Deinem Namen gib die Ehre
Motto der Templer:
 
"Herr, für deinen Namen gib uns Ruhm."
Kurz Geschichte
 
1119 als "Arme Ritter Christi" gegründet,
schützten sie Pilger
im Heiligen Land
und kamen zu Macht und Reichtum.
Einst von Bernhard von Clairvaux gefördert,
fand der Orden 1312 sein jähes Ende.
Seither ranken sich viele Sagen
um den Tempelorden.
Schwur der Tepelritter
 
Ich schwöre, meine Rede, meine Kräfte und mein Leben in die Verteidigung des Bekenntnisses des in den Mysterien des Glaubens gegenwärtigen Gottes zu heiligen. Ich gelobe dem Großmeister des Ordens Unterwerfung und Gehorsam. Wenn die Sarazenen in christliches Land einfallen, werde ich übers Meer fahren, um meine Brüder zu befreien. die Hilfe meines Arms soll der Kirche und den Königen gehören im Kampf gegen die Heidenfürsten. Sind meiner Feinde nicht mehr als drei, so werde ich sie bekämpfen und niemals feige die Flucht ergreifen. ohne Beistand werde ich sie bekämpfen, wenn sie Ungläubige sind."
Großmeister
 

Hughes de Payens (1118-1136)
Robert de Craon (1136-1146)
Everard des Barres (1146-1149)
Bernard de Tremelay (1149-1153)
André de Montbard (1153-1156)
Bertrand de Blanchefort (1156-1169)
Philippe de Milly (1169-1171)
Odo de St Amand (1171-1179)
Arnaud de Toroge (1179-1184)
Gérard de Ridefort (1185-1189)
Robert de Sablé (1191-1193)
Gilbert Horal (1193-1200)
Phillipe de Plessis (1201-1208)
Guillaume de Chartres (1209-1219)
Pedro de Montaigu (1219-1230)
Armand de Périgord (1232-1244)
Richard de Bures (1245-1247)
Guillaume de Sonnac (1247-1250)
Renaud de Vichiers (1250-1256)
Thomas Bérard (1256-1273)
Guillaume de Beaujeu (1273-1291)
Thibaud Gaudin (1291-1292)
Jacques de Molay (1292-1314)
 
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