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Im 12. Jahrhundert gründet Hugue de Payens mit acht weiteren französischen Rittern den Orden der Tempelritter. Es ist zur Blüte der Kreuzzugszeit, Jerusalem ist zwar befreit, aber die Scharen der islamischen Sarazenen stellen eine ständige Bedrohung dar. Als "Arme Ritterschaft Christi vom Salmonischen Tempel waren die Templer einst angetreten um die Pilger im Heiligen Land zu schützen, doch bald entwickelten sie sich zu einem aus der Abendländischen Welt nicht mehr wegzudenkenden Machtfaktor. Nachdem sie aus dem Heiligem Land nach Europa zurückgekehrt sind, wird ihnen, die dem Herrn Armut, Keuschheit und Gehorsam gelobt haben, kirchlicherseits der offizielle Ordensstatus verliehen. Aber was für ein Status! Sie werden von sämtlichen Steuern und Abgaben entbunden, dürfen aber selbst welche erheben; zudem wird ihnen das Recht gewährt, als unabhängige Geldverleiher tätig zu sein. Sie erhalten eine beispiellose Autonomie und sind der weltlichen und kirchlichen Gerichtsbarkeit enthoben, während die Oberhoheit des Papstes, dem sie auf dem Papier unterstehen, in Wirklichkeit reine Theorie bleibt. Sie werden die Bankiers des gesamten vorderen Orients und der europäischen Königshäuser . Die Templer waren die militärische und wirtschaftliche Elite ihrer Zeit, eine Großmacht im Lager des Abendlands. Sie besaßen eigene Häfen, Werften und Kriegsflotten. Unter ihnen waren Königsmacher, die das politische Intrigenspiel meisterhaft beherrschten - und schon zeit ihres Lebens umgab sie ein bis heute nicht endgültig gelüftetes Geheimnis. Waren sie etwa Ketzer? Standen sie gar mit den Assassinen selbst im Bund? Man erzählte sich hinter vorgehaltener Hand, dass sie ein Idol verehrten, einen Götzen, dem sie den Namen "Baphomet" gegeben hatten. Das Mysteriöseste aber war das jähe Ende des Templerordens. Er wurde praktisch über Nacht ausradiert, noch dazu ohne nennenswerte Gegenwehr. Papst Klemens V. löste den Orden offiziell auf, und Jaques de Molay, der letzte Großmeister des Ordens, endete auf dem Scheiterhaufen. Noch heute ist der Orden Ziel vieler Spekulationen, Mythen und Jaques de Molay wird als Märtyrer verehrt. Der folgende Auszug eines Gebetes zu Ehren Moleys kann dies eindrucksvoll belegen, und das um so eindrucksvoller da es zu einer Zeit geschrieben wurde, in der man nicht unbedingt erwarten würde, dass sich jemand für einen zu Tode verurteilten "Ketzer" interessieren könnte, nämlich 1996!
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Non nobis domine, non nobis
sed nomine tuo da Gloriam
Nicht unserer, Herr, nicht uns
sondern Deinem Namen gib die Ehre
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"Herr, für deinen Namen gib uns Ruhm."
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1119 als "Arme Ritter Christi" gegründet,
schützten sie Pilger
im Heiligen Land
und kamen zu Macht und Reichtum.
Einst von Bernhard von Clairvaux gefördert,
fand der Orden 1312 sein jähes Ende.
Seither ranken sich viele Sagen
um den Tempelorden.
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Ich schwöre, meine Rede, meine Kräfte und mein Leben in die Verteidigung des Bekenntnisses des in den Mysterien des Glaubens gegenwärtigen Gottes zu heiligen. Ich gelobe dem Großmeister des Ordens Unterwerfung und Gehorsam. Wenn die Sarazenen in christliches Land einfallen, werde ich übers Meer fahren, um meine Brüder zu befreien. die Hilfe meines Arms soll der Kirche und den Königen gehören im Kampf gegen die Heidenfürsten. Sind meiner Feinde nicht mehr als drei, so werde ich sie bekämpfen und niemals feige die Flucht ergreifen. ohne Beistand werde ich sie bekämpfen, wenn sie Ungläubige sind."
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Hughes de Payens (1118-1136)
Robert de Craon (1136-1146)
Everard des Barres (1146-1149)
Bernard de Tremelay (1149-1153)
André de Montbard (1153-1156)
Bertrand de Blanchefort (1156-1169)
Philippe de Milly (1169-1171)
Odo de St Amand (1171-1179)
Arnaud de Toroge (1179-1184)
Gérard de Ridefort (1185-1189)
Robert de Sablé (1191-1193)
Gilbert Horal (1193-1200)
Phillipe de Plessis (1201-1208)
Guillaume de Chartres (1209-1219)
Pedro de Montaigu (1219-1230)
Armand de Périgord (1232-1244)
Richard de Bures (1245-1247)
Guillaume de Sonnac (1247-1250)
Renaud de Vichiers (1250-1256)
Thomas Bérard (1256-1273)
Guillaume de Beaujeu (1273-1291)
Thibaud Gaudin (1291-1292)
Jacques de Molay (1292-1314)
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