Die Aktivitäten des Ordens fernab der ursprünglichen Aufgaben
Zwar lag das Hauptbetätigungsfeld der Templer in Outremer und in der Verteidigung der Heiligen Stadt und beim Schutz der Pilger, aber wie schon Umberto Eco in seinem Buch "Das Foucaultsche Pendel" schrieb : "I templari c‘ entrano sempre" ( die Templer haben ihre Finger immer im Spiel). Der Einfluß der Templer in die Politik war immer Abhängig davon, wie gut die Beziehungen zwischen den Templern und den Herrschern des Reiches war. So waren die Beziehungen zwischen Templern und den französischen Königen nie so gut wie in England. Besonders dort hatten die Templer großes Ansehen und viel Einfluss . Unter der Herrschaft von König Stephen, der nach Heinrich I. 1135 an die Macht kam, breiteten sich die Ordensshäuser der Templer über ganz England aus, was den vielen Schenkungen von Adeligen zu verdanken war. Vom Earl of Derby bekamen sie Bisham, vom Earl of Warwick wurde für sie Land in Warwick zu Verfügung gestellt, Roger de Builli bot Willoughton in Lincolnshire an und Stephens Frau Mathilde übereignete dem Orden Grundbesitz in Essex und Oxford, wo auf dem Temple Cressing und dem Temple Cowley wichtige Ordenshäuser entstanden. Der Hauptsitz der Templer in England lag ursprünglich in Holborn, das Fundament befand sich auf der heutigen U-Bahn -Station Holborn. Danach wurde der Ordenssitz zum "neuen Tempel" verlegt, das Gebiet an der Themse, das heute noch den Namen Temple trägt. Auch die alten Straßen haben noch den ursprünglichen Namen und fast jede Straße hat das Wort Temple im Namen. Heinrich II. führte die guten Beziehungen zu den Templern fort, und sein Sohn Richard Löwenherz wurde sogar als Ehrentempler angesehen, da unter ihm die guten Verbindungen ihren Höhepunkt hatten. Er residierte in ihren Festungen, reiste mit ihren Schiffen und oft in deren Begleitung. Aber auch Richards Bruder und Erzfeind König Johann respektierte den einflussreich gewordenen Orden und war ihm ergeben. Johann hielt sich wie sein Bruder oft in den Ordenshäusern auf, und machte das Londoner Ordenshaus 1212-1216 zu seinem offiziellen Sitz. Der Meister von England, Aymeric de St. Maur, war sein engster Berater und hatte viel Einfluss auf die Entscheidungen des Königs. Es ist auch größtenteils ihm zu verdanken, dass die Magna Charta 1215 unterzeichnet wurde. Auch seine Unterschrift findet sich auf dem Dokument und Aymeric de St. Maur wurde nach dem Tod von König Johann zu dessen Testamentsvollstrecker ernannt. Ein anderes Privileg genossen die Templer noch in England : Der Meister des Tempels hatte im Parlament den Platz des obersten Barons inne.

Der Orden musste keine Steuern bezahlen, und kennzeichnete dies durch Templerkreuze in allen Ordensbesitzen. Sie waren auch befreit von den Straßen-, Brücken- und Flußzöllen. Über örtliche Verbrechen verhandelten ihre eigenen Gerichte. Das Privileg des Verkaufes der von ihnen erzeugten Wolle brachte ihnen viel Geld ein. Ebenso der Transport von Pilgern auf den Templerschiffen.

Da fast nur Ritter aus dem vermögenderem und einflussreicherem Adel aufgenommen wurden, bzw. die höheren Positionen innen hatten, verwundert es nicht, dass die Ritter oft genug mit Mitgliedern des Hochadels verwandt waren, und über Geschehnisse auf höchster Ebene bestens informiert waren. Doch auch durch seine Besitzungen, seinen Mitgliederanzahl, seinem diplomatischen Geschick und seiner Kriegskunst hatte der Orden militärischen und politischen Einfluss.

Aber der wohl profitabelste Faktor war die finanzielle Macht, die der Orden ausübte. Zwar sind laut den Historikern im allgemeinen die jüdischen Geldverleiher oder die großen italienischen Handelshäuser für die Entwicklung der westeuropäischen Wirtschaft zuständig, aber verglichen mit der Rolle der Templer auf die Wirtschaft, sind die Einflüsse der beiden geringfügig. Die Templer hatten auf dem Höhepunkt ihrer Macht wahrscheinlich den bedeutendsten Anteil des gesamteuropäischen Kapitals in ihren Händen. Dass ein christlicher Orden lange vor den italienischen Handelshäuser zu dem bedeutendsten Geldgeber und Verleiher werden kann, mag im Hinblick auf das Verbot des Kanonischen Gesetzes, dass Christen verbot theoretische Zinsen einzunehmen, verwunderlich sein. Aber der Orden verlieh gewaltige Summen und verlangte auch entsprechende Zinsen dafür. Manchmal betrug der vereinbarte Zinseinsatz bei verspäteter Rückzahlung sogar bis zu sechzig Prozent, das war um siebzehn Prozent mehr, als jüdische Geldverleiher forderten. Die englische Monarchie war bei den Templern chronisch verschuldet, und es kam sogar soweit, dass Heinrich III. die Kronjuwelen bei den Templern verpfänden musste, die die Königin Eleanor persönlich zum Ordenshaus in Paris brachte. Die Einrichtung eines "bargeldlosen" Verkehres war eine der wichtigsten Neuerungen der Templer. Da man in unruhigen Zeiten lebte und Reisende Überfälle jeder Zeit zu befürchten hatten, war es ziemlich unsicher Wertgegenstände bei sich zu tragen. Die Templer führten deshalb Kreditbriefe ein. In einem Tempel konnte man eine bestimmte Summe ein bezahlen und bekam dafür eine Art Gutschein. Damit konnte man dann zu einem anderen Ort fahren und dort im Tempel des Zielortes den Gutschein wieder in Bargeld umtauschen. Durch ein Codesystem wurden Diebstahl und Unterschlagungen verhindert. Die Templer boten auch ihre Ordenshäuser als Tresorvorrichtungen an und viele Herrscher nützten dies. Der Pariser Tempel war sowohl die Schatzkammer des gesamten Templerbesitzes als auch die des Königs. Der Schatzmeister der Templer war auch der des Königs. Alle finanziellen Mittel der französischen Monarchie unterstanden somit den Templern und waren von ihm abhängig. In England diente der Londoner Tempel unter Heinrich II., Johann, Heinrich III. und Edward I. als eine der vier königlichen Schatzkammern. In England waren sie auch als Steuereintreiber für den König tätig, neben der Aufgabe für den Papst Abgaben uns Steuern einzutreiben. Als Treuhändler für Vermögen und Grundstücke, als Makler, als Vermittler bei der Zahlung von Lösegeldern, Mitgiften, Renten und etlichen anderen Transaktionen wurden die Templer auch gerne eingesetzt. Auch wenn man ihnen keine große Sympathie entgegenbrachte oder ihnen vorwarf stolz, hochmütig, brutal, zügellos oder ausschweifend zu sein, niemand wäre auf den Gedanken gekommen ihnen in finanzieller Hinsicht zu misstrauen. Auch der Orden nahm ihren guten Ruf wichtig und Ordensmitglieder, die sich in dieser Hinsicht als Unwürdig erwiesen wurden hart bestraft. Als einmal der Prior des Tempels in Irland der Unterschlagung für schuldig befunden wurde, sperrte man ihn in die Bußzelle der Templerkirche in London und ließ ihn verhungern. Noch Heute kann man sich davon überzeugen, wie unangenehm das gewesen sein muss, denn der Raum ist zum

Liegen zu klein. Oft genug führte der Reichtum der Templer dazu, dass sich Monarchen an ihm bereichern wollten, und die Machtgier eines Königs sollte sogar zu ihrem Ende führen. .

 

 
Non nobis domine, non nobis sed nomine tuo da Gloriam Nicht unserer, Herr, nicht uns sondern Deinem Namen gib die Ehre
Motto der Templer:
 
"Herr, für deinen Namen gib uns Ruhm."
Kurz Geschichte
 
1119 als "Arme Ritter Christi" gegründet,
schützten sie Pilger
im Heiligen Land
und kamen zu Macht und Reichtum.
Einst von Bernhard von Clairvaux gefördert,
fand der Orden 1312 sein jähes Ende.
Seither ranken sich viele Sagen
um den Tempelorden.
Schwur der Tepelritter
 
Ich schwöre, meine Rede, meine Kräfte und mein Leben in die Verteidigung des Bekenntnisses des in den Mysterien des Glaubens gegenwärtigen Gottes zu heiligen. Ich gelobe dem Großmeister des Ordens Unterwerfung und Gehorsam. Wenn die Sarazenen in christliches Land einfallen, werde ich übers Meer fahren, um meine Brüder zu befreien. die Hilfe meines Arms soll der Kirche und den Königen gehören im Kampf gegen die Heidenfürsten. Sind meiner Feinde nicht mehr als drei, so werde ich sie bekämpfen und niemals feige die Flucht ergreifen. ohne Beistand werde ich sie bekämpfen, wenn sie Ungläubige sind."
Großmeister
 

Hughes de Payens (1118-1136)
Robert de Craon (1136-1146)
Everard des Barres (1146-1149)
Bernard de Tremelay (1149-1153)
André de Montbard (1153-1156)
Bertrand de Blanchefort (1156-1169)
Philippe de Milly (1169-1171)
Odo de St Amand (1171-1179)
Arnaud de Toroge (1179-1184)
Gérard de Ridefort (1185-1189)
Robert de Sablé (1191-1193)
Gilbert Horal (1193-1200)
Phillipe de Plessis (1201-1208)
Guillaume de Chartres (1209-1219)
Pedro de Montaigu (1219-1230)
Armand de Périgord (1232-1244)
Richard de Bures (1245-1247)
Guillaume de Sonnac (1247-1250)
Renaud de Vichiers (1250-1256)
Thomas Bérard (1256-1273)
Guillaume de Beaujeu (1273-1291)
Thibaud Gaudin (1291-1292)
Jacques de Molay (1292-1314)
 
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